Handlungsempfehlung Konzeptentwicklung Pflege-/Junge-Familien-TonneBeschreibung der Empfehlung • Der Kreis entwickelt ein Konzept zur Einführung einer Pflege-/Junge Familien- Tonne zur Entsorgung des zusätzlichen Mehrvolumens an spezifischen Abfällen von pflegebedürftigen Menschen mit beispielsweise Inkontinenz und Kindern unter drei Jahren. • Der Anspruch besteht nur für Privathaushalte, Einrichtungen werden nicht gefördert. Ausgangslage• Etwa 11.980 Kinder bis 3 Jahre leben im Kreisgebiet (Statistik Nord 2020), hinzu kommen ca. 9.700 pflegebedürftige Menschen, die nicht stationär untergebracht sind (Statistik Nord 2019). In beiden Bevölkerungsgruppen hat es in den vergangenen Jahren Zuwächse gegeben. • Besonders bei pflegebedürftigen Menschen wird aufgrund des demographischen Wandels ein weiterer Anstieg erwartet. • Haushalte, in denen diese Menschen leben, haben oft einen erhöhten Anfall an spezifischen Hygieneabfällen. • Zum Beispiel in den Landkreisen Neumark i.d. Oberpf., Miltenberg und Kitzingen werden bereits „Pflege- bzw. Windeltonnen“ in unterschiedlichen Ausprägungen angeboten. • Bisherige Konzepte beinhalten sowohl spezielle Tonnen als auch eine Reduktion der Abfallentgelte. • Teilweise beziehen die Konzepte auch Tagesmütter und Pflegestellen mit ein. • Nach einer Stellungnahme des Innenministeriums von 2017 sind Abfallgebühren nach dem Umfang der Nutzung kostendeckend zu erheben. • Um mit finanziellen Entlastungen nicht alle übrigen Abfallgebührenzahler mit zu belasten, müssen Entlastungen komplett über allgemeine Haushaltsmittel der Kommunen finanziert werden. Ziele/Effekte/Wirkungen• Pflegebedürftigen Menschen mit einem erhöhten Hygieneabfallaufkommen sowie Menschen mit Kindern sollen finanziell von den Mehraufwendungen für die Ent- sorgung der spezifischen Hygieneprodukte entlastet werden. • Ohne Umsetzung der Handlungsempfehlung bleibt für den genannten Personenkreis eine Mehrbelastung durch höhere Abfallgebühren für das Volumen des spezifischen Abfalls. • Der genannte Personenkreis fühlt sich dadurch besser wahrgenommen und nicht mit der Mehrbelastung alleine gelassen. • Die Wirkung der Entlastung des Personenkreises kann über die Anzahl der geneh- migten Einzelanträge gemessen werden. Mitteleinsatz (jährlich)• Der Kreis wendet bisher keine Mittel in diesem Bereich auf. • Beispielrechnung Annahme: ca. 25 % der Betroffenen nutzen das Angebot einer Ermäßigung von 2,86 Euro pro Monat (Wechsel von 80l auf 120l Tonne), 21.680 Menschen x 25 % x 2,86 Euro x 12 Monate = ca. 186.000 Euro. Art der Leistung• Freiwillige Leistung Handlungsempfehlung: Konzeptentwicklung Pflege-/Junge-Familien-Tonne FOKUS 2022INFRASTRUKTUR SOZIALER ANGEBOTEFOKUS 2022INFRASTRUKTUR SOZIALER ANGEBOTE Auswirkungen auf Ressourcen • Personalressourcen zur Konzepterstellung • Personalressourcen für Prüfung und Bearbeitung der Einzelanträge • Übernahme der Ermäßigungsbeträge, abhängig vom Konzept Zielrichtung und Bezug zu den strategischen Zielen • Strategische Ziele 2023+: 3.1 Der Kreis Pinneberg gewährleistet wirtschaftliche, soziale und physische Sicherheit für alle Menschen und trägt zu behindertengerechten, kinder- und familienfreundlichen Lebensräumen bei. Wechselwirkung mit anderen Handlungsfeldern • Armut in Bezug auf Altersarmut und junge Familien mit geringen Einkommen Einschätzung der Steuerungsgruppe • Die Handlungsempfehlung wird von 80% der Mitglieder der Steuerungsgruppe als weniger steuerungsrelevant eingeschätzt. 20% der Mitglieder haben die Handlungs- empfehlung als steuerungsrelevant eingeschätzt. • Die Handlungsempfehlung wird nicht in das Planungsdossier „Sozialplanung Fokus 2022“ aufgenommen. Entwicklung von• Fokusgruppe Altenhilfe und Pflege • Ansprechpartnerin: Maike Bredehorn • T 04121 4502-3471 Verantwortlich für die Umsetzung • Fachdienst Service • GAB Einschätzung der Sozialplanungsfachkräfte Die Fachkräfte der Sozialplanung haben diese Handlungsempfehlung, basierend auf den gemeinsam mit der Steue- rungsgruppe Sozialplanung erarbeiteten Kriterien, als weniger steuerungsrelevant eingestuft, da es sich um eine freiwil- lige Leistung des Kreises handelt, die mit verhältnismäßig hohen Kosten und Ressourcenaufwand für eine Konzeptent- wicklung und ggf. Umsetzung in der Verwaltung verbunden ist. Der mögliche Effekt für die Zielgruppe bezüglich einer möglichen Kostenersparnis ist demgegenüber gering. Die Handlungsempfehlung ist nicht präventiv ausgerichtet und die berührten Handlungsfelder sind aktuell nicht priorisiert.Next >