Fokus 2025
Soziales Leben und Freizeit
Trotz regionaler Unterschiede sind die Menschen in Schleswig-Holstein weiterhin sehr zufrieden mit ihrem Leben, besonders in den Kreisen um Hamburg. Erstmals seit einem Jahrzehnt belegt Schleswig-Holstein aber nicht mehr den Spitzenplatz im Glücksatlas. Auch die Häufigkeit negativer Emotionen steigt. Als Resilienzfaktoren gelten die Qualität der Nahbeziehungen und der sozialen Teilhabe. Soziale Medien sind bedeutsam für den Freizeitsektor als Lern- und Bildungsbereich. Die Tourismuszahlen im Kreis steigen weiter an und auch bei den Sportvereinen erreichen die Mitgliederzahlen neue Höchstwerte.

Wechselwirkungen mit anderen Handlungsfeldern:
3.270
Oldtimer
730.000
Übernachtungen
69 %
Kinder zwischen 7 und 14 Jahren im Sportverein
Platz 3
Lebenszufriedenheit S.-H. im Ländervergleich
Soziales Leben und soziale Teilhabe findet im Alltag in der Regel über persönliche Kontakte im näheren Wohnumfeld statt. Die Kommunen und viele andere Institutionen im Kreis unterstützen hier bereits durch zahlreiche Veranstaltungen und Angebote, die sozialer Isolation und Einsamkeit, an der in Schleswig-Holstein nach Corona fast jeder Zweite leidet, entgegenwirken sollen. Ältere Menschen und Männer sind davon häufiger betroffen und für Menschen, die körperlich eingeschränkt oder nicht mobil sind, ist es schwierig, die Einsamkeit zu durchbrechen. Abhilfe kann z.B. das beschlossene Modellprojekt „Präventive Hausbesuche“ an zwei Standorten im Kreis schaffen, das noch dieses Jahr starten soll. Hiervon werden viele zusätzliche Informationen zur Situation älterer Menschen in den Regionen erwartet. Eine wichtige Rolle spielen auch die Bürgerstiftungen im Land, die durch Projektförderungen zur Teilhabe am gesellschaftlichen Leben und zur Verbesserung der Lebensqualität von Betroffenen beitragen. Eine weitere wichtige Säule stellt die Förderung der vielfältigen kulturellen Landschaft im Kreis dar, z.B. in Form des beschlossenen Konzepts zur Einrichtung einer auf zwei Jahre befristeten ehrenamtlichen Museumskoordination, die mittelfristig in den Vertrag der Drostei als Kulturknotenpunkt in der Region mit aufgenommen werden könnte.
Auch die ressortübergreifende Einsamkeitsstrategie der Bundesregierung mit dem Kompetenznetz Einsamkeit hat zum Ziel, das gesellschaftliche Miteinander zu stärken und Einsamkeit in allen Altersgruppen vorzubeugen, indem sie die Ursachen und Folgen beleuchtet und den Austausch über förderliche und hinderliche Faktoren in der Prävention und Intervention unterstützt. Der Monitoring-Bericht 2024 dokumentiert den Fortschritt von über 130 Einzelmaßnahmen, die sich von der Förderung niedrigschwelliger digitaler und telefonischer Beratungsangebote über Forschungsvorhaben wie das Einsamkeitsbarometer bis hin zu konkreten Modellprojekten und Angeboten für verschiedene Zielgruppen, z.B. die Mental Health Coaches des Deutschen Olympischen Sportbundes oder das Malteser-Modellprojekt gegen Einsamkeit Hochaltriger, erstrecken. Für die Sicherung des hohen Niveaus der Qualität von Nahbeziehungen spielt auch eine einsamkeitssensible Quartiers- und Stadtentwicklung eine Rolle. In der Aufklärungsarbeit sollten Zugänge auch speziell auf einsame Menschen mit niedrigem Bildungsstand zugeschnitten sein. Nach dem Einsamkeitsbarometer sind Einsamkeitsbelastungen ein integraler Teil versteckter Armut, die als besonders belastende Auswirkungen thematisiert werden sollten. Auch in der Arbeitsmarktpolitik sollten die Pflege und Stärkung sozialer Beziehungen stärker als Ressource verstanden werden, die Menschen vor Arbeitsplatzverlusten schützt und im Falle von Arbeitslosigkeit hilft, neue Arbeit zu finden. Eine Sensibilisierung in den Betrieben für das Thema Einsamkeit, aber auch die Angebote der Arbeitsagentur und der Jobcenter könnten einen Ansatzpunkt hierfür bieten.
Der Zehnte Familienbericht der Bundesregierung 2025 thematisiert die aktuellen Lebenslagen Allein- und Getrennterziehender mit den dadurch entstehenden Dynamiken im Lebensverlauf. In jeder fünften Familie in Deutschland erziehen Eltern ihre Kinder allein oder getrennt. Dabei ist der Anteil der Väter 2023 auf 18 % gewachsen. Alleinerziehende Mütter weisen ein etwa drei Mal höheres Armutsrisiko als das von Müttern in Paarbeziehungen auf. Trotz überwiegender Erwerbstätigkeit sind viele auf ergänzende Sozialleistungen angewiesen und gehen durch die Fokussierung auf Sorgearbeit hohe finanzielle Risiken ein. Von finanzieller Entlastung durch die Erhöhung von Kindergeld und Kinderzuschlag profitieren auch Alleinerziehende. Armut und intensive Care-Arbeit gelten als Risikofaktoren für Einsamkeit und die damit verbundenen negativen gesundheitlichen Folgen. Um ökonomisch eigenständig zu sein sind Alleinerziehende vor allem auf eine verlässliche Kinderbetreuung angewiesen. Als weitere zentrale Handlungsempfehlungen werden z.B. Änderungen im Familienrecht bezüglich aller Betreuungsmodelle zur Stärkung der gemeinsamen Elternverantwortung oder die Berücksichtigung zusätzlicher Kosten als pauschalierter Mehrbedarf, wenn Kinder in zwei Haushalten aufwachsen, formuliert. Ein stabiles soziales Umfeld ist entscheidend für eine hohe Lebenszufriedenheit. Erhöhte Einsamkeitsbelastungen und fehlende soziale Teilhabe führen nach den Daten des sozio-ökonomischen Panels neben gesundheitlichen Folgen auch zu weniger Vertrauen in demokratische Institutionen. Insgesamt wirkt sich dies auch auf die politische Partizipation an Wahlen aus. Insbesondere niedrigschwellige Zugänge zu Beteiligungsformaten wie Beiräten o.Ä. können hier entgegenwirken.
Mit dem Entwicklungsplan Bewegung und Sport des Bundes soll ein aktiver Lebensstil für alle Altersgruppen gefördert werden. Auch die Rahmenbedingungen für mehr Bewegung und Sport als sozialer Kitt sollen verbessert werden. Dazu zählt neben zukunftsfähigen Räumen auch die Förderung des freiwilligen Engagements und Ehrenamts. Ähnlich will auch das Land nach den Befunden des Berichts „Kinder- und Jugendgesundheit in Schleswig-Holstein“ die Bewegung von Kindern weiter fördern, durch mehr Sport und Freizeitangebote und den Ausbau öffentlicher Bewegungsräume im Wohnumfeld. Die Mitgliederzahlen in Sportvereinen im Kreis liegen inzwischen über den Werten vor der Corona-Pandemie, dies ist auch auf den Bevölkerungszuwachs zurückzuführen. Auch inklusive Sportangebote werden weiter ausgebaut und genutzt. Die Implementierung von Schutzkonzepten in Vereinen und Verbänden, in denen im Wesentlichen Ehrenamtliche tätig sind, wird von der AG „Kindeswohl in Vereinen und Verbänden“ fachlich begleitet. Immer mehr Betriebe setzen zur Fachkräftegewinnung und -bindung auf Angebote der Gesundheitsförderung und bieten Betriebssportaktivitäten oder Firmenfitnessprogramme an.
Generell spielen auch Soziale Medien in der Freizeit eine immer wichtigere Rolle, da sie helfen, Kontakte zu knüpfen und zu pflegen, gemeinsame Interessen zu teilen und sich über Angebote zu informieren und Freizeitaktivitäten zu planen. Auf der anderen Seite birgt die Nutzung von Social Media durch soziale Vergleiche auch potenzielle Risiken wie Stress und Sucht, kann aber bewusst genutzt Anreize für Aktivitäten und eine sinnvolle Unterstützung bei der Freizeitgestaltung bieten. Insofern kann der Freizeitsektor als ein gesellschaftlich relevanter Bereich für Lernen und Bildung betrachtet werden.
- Beim Glücksatlas haben die Menschen in Schleswig-Holstein 2024 erstmals seit über 10 Jahren nicht die höchsten Werte in ganz Deutschland
- Schleswig-Holstein belegt den 3. Platz
- Insgesamt steigt die Lebensqualität in Schleswig-Holstein weiter an, jedoch wird im Vergleich zu anderen Bundesländern noch nicht wieder das Vor-Corona-Niveau erreicht
- Im regionalen Vergleich innerhalb von Schleswig-Holstein hat der südliche Teil höhere Werte zu verzeichnen als der nördliche Teil, wobei die Kreise rund um Hamburg deutlich überdurchschnittliche Werte im Landesvergleich aufweisen
- Die Familien- und Arbeitszufriedenheit sind in Schleswig-Holstein im Vergleich zum Bundesschnitt weiterhin überdurchschnittlich hoch
- Auch die Einkommens- und Gesundheitszufriedenheit sind jeweils deutlich über dem Bundesschnitt
- Als Gründe warum Schleswig-Holstein nicht mehr den 1. Platz belegt und die Zufriedenheit langsamer steigt als in anderen Bundesländern, nennt der Glücksatlas besonders der Strukturwandel im ländlichen Raum
- Eine weitere Erkenntnis ist der große Unterschied zwischen der hohen Lebenszufriedenheit der Menschen und den im Bundesvergleich eher durchschnittlichen objektiven Lebensbedingungen in Schleswig-Holstein, d.h. die Menschen sind auch mit den durchschnittlichen Lebensbedingungen sehr zufrieden
- Eine Erklärung hierfür könnte die räumliche Nähe zu Dänemark mit seinem „Hygge-Lebensgefühl“ sein
- Die Übernachtungen im Kreisgebiet sind 2024 nur leicht um 1,3 % auf etwa 730.000 Übernachtungen (+10.000 ggü. Vj.) angestiegen, in den Vorjahren gab es deutliche Steigerungsraten nach der Pandemie
- Die Zahl der Gäste nimmt ebenso nur leicht auf ca. 283.000 (+3.000 ggü. Vj.) zu
- Spitzenreiter im Kreisgebiet bleibt wie bisher die Hochseeinsel Helgoland mit 249.000 Übernachtungen (+12.000 ggü. Vj.) und einer ebenso steigenden Gästezahl von 74.100 (+6.500 ggü. Vj.)
- Auch weiterhin und in der bisherigen Reihenfolge haben die Städte Elmshorn, Quickborn, Wedel und Pinneberg die höchsten Übernachtungszahlen
- Über 82.700 Personen (+2.150 ggü. Vj.) sind Ende 2024 Mitglied in einem Sportverein im Kreisgebiet, dies ist ein neuer Höchstwert
- Sowohl bei den Erwachsenen mit 49.850 Personen (+1.350 ggü. Vj.) als auch bei den Kindern und Jugendlichen mit 32.900 (+800 ggü. Vj.) sind die Mitgliederzahlen weiter ansteigend, bei den Kindern und Jugendlichen wird sogar der höchste Wert seit Beginn der Sozialberichterstattung im Kreis 2016 erreicht
- Die beiden größten Vereine im Kreisgebiet bleiben der Elmshorner MTV (5.760) und der VfL Pinneberg (5.350)
- Unverändert wie in den Vorjahren und in der genannten Reihenfolge haben die Sportarten Turnen, Fußball, Tennis, Handball und Pferdesport die meisten Mitglieder
- Den höchsten kommunalen Anteil der Sportvereinsmitglieder an der Gesamtbevölkerung hat auch weiterhin die Hochseeinsel Helgoland mit etwa 63 %
- Die Kinder und Jugendlichen zwischen 7 und 14 haben mit knapp 69 %, gefolgt von den Jugendlichen zwischen 15 und 18 Jahren mit etwa mit 57 % die höchsten Organisationsgrade in den Altersgruppen
- Bei Oldtimern verzeichnen weiterhin die östlichen Betrachtungsräume Quickborn und Barmstedt die höchsten Werte, bei beiden etwa 14 je 1.000 Einwohnende (beide +1 ggü. Vj.)
- Auch bei den Wohnmobilen haben die Räume Quickborn mit 17 pro 1.000 Einwohnende (+3 ggü. Vj.) und Barmstedt mit 14 (+1 ggü. Vj.) die höchsten Werte
- Tendenziell korrespondiert die Dichte der Oldtimer und Wohnmobile mit der PKW-Dichte in der jeweiligen Region
Quellenangaben
Statistik Nord 2024 // SKL Glücksatlas / Uni Freiburg 2024 // Kreissportverband 2024 // Kreis Pinneberg 2024 // BMFSFJ 10. Familienbericht 2025 // BMFSFJ Einsamkeitsbarometer 2024 // BMFSFJ Monitoring-Bericht Umsetzung Strategie gegen Einsamkeit 2024
Die Anzahl der Mitglieder in Sportvereinen steigt besonders im Bereich der Kinder und Jugendlichen weiter. Der nun erreichte neue Höchstwert liegt deutlich über dem Niveau vor der Corona-Pandemie und ist auch auf das Bevölkerungswachstum zurückzuführen. Die Kennzahl weist auf die gesellschaftliche Relevanz für sportliche Beteiligung hin und ist zur Planung und Förderung von Sportangeboten relevant.
Im Bereich des Tourismus haben sich die Anzahl der Übernachtungen und Gäste nach der Corona-Pandemie wieder erholt, Helgoland ist hier der Tourismusmagnet. Daneben verzeichnen die größeren Städte im Kreis und auch Barmstedt mit der Jugendbildungsstätte steigende Werte. Die Kennzahl dient dazu, die touristische Attraktivität des Kreises und die Auslastung von Beherbergungsbetrieben zu analysieren.
Im Jahr 2024 gibt es keine Handlungsempfehlung aus dem Netzwerk der Sozialplanung für das Handlungsfeld Soziales Leben und Freizeit. Handlungsempfehlungen der Vorjahre bzw. für andere Handlungsfelder finden Sie hier .
Soziales Leben und soziale Teilhabe findet im Alltag in der Regel über persönliche Kontakte im näheren Wohnumfeld statt. Die Kommunen und viele andere Institutionen im Kreis unterstützen hier bereits durch zahlreiche Veranstaltungen und Angebote, die sozialer Isolation und Einsamkeit, an der in Schleswig-Holstein nach Corona fast jeder Zweite leidet, entgegenwirken sollen. Ältere Menschen und Männer sind davon häufiger betroffen und für Menschen, die körperlich eingeschränkt oder nicht mobil sind, ist es schwierig, die Einsamkeit zu durchbrechen. Abhilfe kann z.B. das beschlossene Modellprojekt „Präventive Hausbesuche“ an zwei Standorten im Kreis schaffen, das noch dieses Jahr starten soll. Hiervon werden viele zusätzliche Informationen zur Situation älterer Menschen in den Regionen erwartet. Eine wichtige Rolle spielen auch die Bürgerstiftungen im Land, die durch Projektförderungen zur Teilhabe am gesellschaftlichen Leben und zur Verbesserung der Lebensqualität von Betroffenen beitragen. Eine weitere wichtige Säule stellt die Förderung der vielfältigen kulturellen Landschaft im Kreis dar, z.B. in Form des beschlossenen Konzepts zur Einrichtung einer auf zwei Jahre befristeten ehrenamtlichen Museumskoordination, die mittelfristig in den Vertrag der Drostei als Kulturknotenpunkt in der Region mit aufgenommen werden könnte.
Auch die ressortübergreifende Einsamkeitsstrategie der Bundesregierung mit dem Kompetenznetz Einsamkeit hat zum Ziel, das gesellschaftliche Miteinander zu stärken und Einsamkeit in allen Altersgruppen vorzubeugen, indem sie die Ursachen und Folgen beleuchtet und den Austausch über förderliche und hinderliche Faktoren in der Prävention und Intervention unterstützt. Der Monitoring-Bericht 2024 dokumentiert den Fortschritt von über 130 Einzelmaßnahmen, die sich von der Förderung niedrigschwelliger digitaler und telefonischer Beratungsangebote über Forschungsvorhaben wie das Einsamkeitsbarometer bis hin zu konkreten Modellprojekten und Angeboten für verschiedene Zielgruppen, z.B. die Mental Health Coaches des Deutschen Olympischen Sportbundes oder das Malteser-Modellprojekt gegen Einsamkeit Hochaltriger, erstrecken. Für die Sicherung des hohen Niveaus der Qualität von Nahbeziehungen spielt auch eine einsamkeitssensible Quartiers- und Stadtentwicklung eine Rolle. In der Aufklärungsarbeit sollten Zugänge auch speziell auf einsame Menschen mit niedrigem Bildungsstand zugeschnitten sein. Nach dem Einsamkeitsbarometer sind Einsamkeitsbelastungen ein integraler Teil versteckter Armut, die als besonders belastende Auswirkungen thematisiert werden sollten. Auch in der Arbeitsmarktpolitik sollten die Pflege und Stärkung sozialer Beziehungen stärker als Ressource verstanden werden, die Menschen vor Arbeitsplatzverlusten schützt und im Falle von Arbeitslosigkeit hilft, neue Arbeit zu finden. Eine Sensibilisierung in den Betrieben für das Thema Einsamkeit, aber auch die Angebote der Arbeitsagentur und der Jobcenter könnten einen Ansatzpunkt hierfür bieten.
Der Zehnte Familienbericht der Bundesregierung 2025 thematisiert die aktuellen Lebenslagen Allein- und Getrennterziehender mit den dadurch entstehenden Dynamiken im Lebensverlauf. In jeder fünften Familie in Deutschland erziehen Eltern ihre Kinder allein oder getrennt. Dabei ist der Anteil der Väter 2023 auf 18 % gewachsen. Alleinerziehende Mütter weisen ein etwa drei Mal höheres Armutsrisiko als das von Müttern in Paarbeziehungen auf. Trotz überwiegender Erwerbstätigkeit sind viele auf ergänzende Sozialleistungen angewiesen und gehen durch die Fokussierung auf Sorgearbeit hohe finanzielle Risiken ein. Von finanzieller Entlastung durch die Erhöhung von Kindergeld und Kinderzuschlag profitieren auch Alleinerziehende. Armut und intensive Care-Arbeit gelten als Risikofaktoren für Einsamkeit und die damit verbundenen negativen gesundheitlichen Folgen. Um ökonomisch eigenständig zu sein sind Alleinerziehende vor allem auf eine verlässliche Kinderbetreuung angewiesen. Als weitere zentrale Handlungsempfehlungen werden z.B. Änderungen im Familienrecht bezüglich aller Betreuungsmodelle zur Stärkung der gemeinsamen Elternverantwortung oder die Berücksichtigung zusätzlicher Kosten als pauschalierter Mehrbedarf, wenn Kinder in zwei Haushalten aufwachsen, formuliert. Ein stabiles soziales Umfeld ist entscheidend für eine hohe Lebenszufriedenheit. Erhöhte Einsamkeitsbelastungen und fehlende soziale Teilhabe führen nach den Daten des sozio-ökonomischen Panels neben gesundheitlichen Folgen auch zu weniger Vertrauen in demokratische Institutionen. Insgesamt wirkt sich dies auch auf die politische Partizipation an Wahlen aus. Insbesondere niedrigschwellige Zugänge zu Beteiligungsformaten wie Beiräten o.Ä. können hier entgegenwirken.
Mit dem Entwicklungsplan Bewegung und Sport des Bundes soll ein aktiver Lebensstil für alle Altersgruppen gefördert werden. Auch die Rahmenbedingungen für mehr Bewegung und Sport als sozialer Kitt sollen verbessert werden. Dazu zählt neben zukunftsfähigen Räumen auch die Förderung des freiwilligen Engagements und Ehrenamts. Ähnlich will auch das Land nach den Befunden des Berichts „Kinder- und Jugendgesundheit in Schleswig-Holstein“ die Bewegung von Kindern weiter fördern, durch mehr Sport und Freizeitangebote und den Ausbau öffentlicher Bewegungsräume im Wohnumfeld. Die Mitgliederzahlen in Sportvereinen im Kreis liegen inzwischen über den Werten vor der Corona-Pandemie, dies ist auch auf den Bevölkerungszuwachs zurückzuführen. Auch inklusive Sportangebote werden weiter ausgebaut und genutzt. Die Implementierung von Schutzkonzepten in Vereinen und Verbänden, in denen im Wesentlichen Ehrenamtliche tätig sind, wird von der AG „Kindeswohl in Vereinen und Verbänden“ fachlich begleitet. Immer mehr Betriebe setzen zur Fachkräftegewinnung und -bindung auf Angebote der Gesundheitsförderung und bieten Betriebssportaktivitäten oder Firmenfitnessprogramme an.
Generell spielen auch Soziale Medien in der Freizeit eine immer wichtigere Rolle, da sie helfen, Kontakte zu knüpfen und zu pflegen, gemeinsame Interessen zu teilen und sich über Angebote zu informieren und Freizeitaktivitäten zu planen. Auf der anderen Seite birgt die Nutzung von Social Media durch soziale Vergleiche auch potenzielle Risiken wie Stress und Sucht, kann aber bewusst genutzt Anreize für Aktivitäten und eine sinnvolle Unterstützung bei der Freizeitgestaltung bieten. Insofern kann der Freizeitsektor als ein gesellschaftlich relevanter Bereich für Lernen und Bildung betrachtet werden.
- Beim Glücksatlas haben die Menschen in Schleswig-Holstein 2024 erstmals seit über 10 Jahren nicht die höchsten Werte in ganz Deutschland
- Schleswig-Holstein belegt den 3. Platz
- Insgesamt steigt die Lebensqualität in Schleswig-Holstein weiter an, jedoch wird im Vergleich zu anderen Bundesländern noch nicht wieder das Vor-Corona-Niveau erreicht
- Im regionalen Vergleich innerhalb von Schleswig-Holstein hat der südliche Teil höhere Werte zu verzeichnen als der nördliche Teil, wobei die Kreise rund um Hamburg deutlich überdurchschnittliche Werte im Landesvergleich aufweisen
- Die Familien- und Arbeitszufriedenheit sind in Schleswig-Holstein im Vergleich zum Bundesschnitt weiterhin überdurchschnittlich hoch
- Auch die Einkommens- und Gesundheitszufriedenheit sind jeweils deutlich über dem Bundesschnitt
- Als Gründe warum Schleswig-Holstein nicht mehr den 1. Platz belegt und die Zufriedenheit langsamer steigt als in anderen Bundesländern, nennt der Glücksatlas besonders der Strukturwandel im ländlichen Raum
- Eine weitere Erkenntnis ist der große Unterschied zwischen der hohen Lebenszufriedenheit der Menschen und den im Bundesvergleich eher durchschnittlichen objektiven Lebensbedingungen in Schleswig-Holstein, d.h. die Menschen sind auch mit den durchschnittlichen Lebensbedingungen sehr zufrieden
- Eine Erklärung hierfür könnte die räumliche Nähe zu Dänemark mit seinem „Hygge-Lebensgefühl“ sein
- Die Übernachtungen im Kreisgebiet sind 2024 nur leicht um 1,3 % auf etwa 730.000 Übernachtungen (+10.000 ggü. Vj.) angestiegen, in den Vorjahren gab es deutliche Steigerungsraten nach der Pandemie
- Die Zahl der Gäste nimmt ebenso nur leicht auf ca. 283.000 (+3.000 ggü. Vj.) zu
- Spitzenreiter im Kreisgebiet bleibt wie bisher die Hochseeinsel Helgoland mit 249.000 Übernachtungen (+12.000 ggü. Vj.) und einer ebenso steigenden Gästezahl von 74.100 (+6.500 ggü. Vj.)
- Auch weiterhin und in der bisherigen Reihenfolge haben die Städte Elmshorn, Quickborn, Wedel und Pinneberg die höchsten Übernachtungszahlen
- Über 82.700 Personen (+2.150 ggü. Vj.) sind Ende 2024 Mitglied in einem Sportverein im Kreisgebiet, dies ist ein neuer Höchstwert
- Sowohl bei den Erwachsenen mit 49.850 Personen (+1.350 ggü. Vj.) als auch bei den Kindern und Jugendlichen mit 32.900 (+800 ggü. Vj.) sind die Mitgliederzahlen weiter ansteigend, bei den Kindern und Jugendlichen wird sogar der höchste Wert seit Beginn der Sozialberichterstattung im Kreis 2016 erreicht
- Die beiden größten Vereine im Kreisgebiet bleiben der Elmshorner MTV (5.760) und der VfL Pinneberg (5.350)
- Unverändert wie in den Vorjahren und in der genannten Reihenfolge haben die Sportarten Turnen, Fußball, Tennis, Handball und Pferdesport die meisten Mitglieder
- Den höchsten kommunalen Anteil der Sportvereinsmitglieder an der Gesamtbevölkerung hat auch weiterhin die Hochseeinsel Helgoland mit etwa 63 %
- Die Kinder und Jugendlichen zwischen 7 und 14 haben mit knapp 69 %, gefolgt von den Jugendlichen zwischen 15 und 18 Jahren mit etwa mit 57 % die höchsten Organisationsgrade in den Altersgruppen
- Bei Oldtimern verzeichnen weiterhin die östlichen Betrachtungsräume Quickborn und Barmstedt die höchsten Werte, bei beiden etwa 14 je 1.000 Einwohnende (beide +1 ggü. Vj.)
- Auch bei den Wohnmobilen haben die Räume Quickborn mit 17 pro 1.000 Einwohnende (+3 ggü. Vj.) und Barmstedt mit 14 (+1 ggü. Vj.) die höchsten Werte
- Tendenziell korrespondiert die Dichte der Oldtimer und Wohnmobile mit der PKW-Dichte in der jeweiligen Region
Quellenangaben
Statistik Nord 2024 // SKL Glücksatlas / Uni Freiburg 2024 // Kreissportverband 2024 // Kreis Pinneberg 2024 // BMFSFJ 10. Familienbericht 2025 // BMFSFJ Einsamkeitsbarometer 2024 // BMFSFJ Monitoring-Bericht Umsetzung Strategie gegen Einsamkeit 2024
Die Anzahl der Mitglieder in Sportvereinen steigt besonders im Bereich der Kinder und Jugendlichen weiter. Der nun erreichte neue Höchstwert liegt deutlich über dem Niveau vor der Corona-Pandemie und ist auch auf das Bevölkerungswachstum zurückzuführen. Die Kennzahl weist auf die gesellschaftliche Relevanz für sportliche Beteiligung hin und ist zur Planung und Förderung von Sportangeboten relevant.
Im Bereich des Tourismus haben sich die Anzahl der Übernachtungen und Gäste nach der Corona-Pandemie wieder erholt, Helgoland ist hier der Tourismusmagnet. Daneben verzeichnen die größeren Städte im Kreis und auch Barmstedt mit der Jugendbildungsstätte steigende Werte. Die Kennzahl dient dazu, die touristische Attraktivität des Kreises und die Auslastung von Beherbergungsbetrieben zu analysieren.
Im Jahr 2024 gibt es keine Handlungsempfehlung aus dem Netzwerk der Sozialplanung für das Handlungsfeld Soziales Leben und Freizeit. Handlungsempfehlungen der Vorjahre bzw. für andere Handlungsfelder finden Sie hier .


Archiv
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